Die Geschichte
Die Idee des aufgeschobenen Kaffees hat ihren Ursprung in Neapel um 1900. Der Süden Italiens wurde von der neuen Zentralregierung vernachlässigt, sodass auch Neapel immer stärker von Armut und Kriminalität geprägt war. Da die Machthabenden sich nicht um einen sozialen Ausgleich kümmerten, vergrößerte sich auch die Schere zwischen Arm und Reich immer drastischer. Von der Regierung allein gelassen versuchten die Bürger Neapels eigene Strukturen für einen sozialen Ausgleich zu schaffen - darunter auch den "Caffé Sospeso" (dt. aufgeschobener oder schwebender Kaffee). Die Neapolitaner sahen den in der Kultur fest verankerten Cafébesuch als eine Art Grundrecht an. Um dieses zu bewahren, zahlten Cafégäste mit etwas Geld in der Tasche einen weiteren Kaffee dazu, der aufgeschoben wurde. Somit konnten sich auch die ärmeren Menschen den Cafébesuch weiterhin leisten.